on_air.jpg
Bestseller auf dem Kassettenrekorder (1979)
Die Anfänge aus dem Heimstudio: Radio Playback

Ja, wir haben es getan!

1979 acht Wochen auf Platz 1 der Schweizer Charts. 1979 acht Wochen auf Platz 1 der Schweizer Charts.
Ja, wir haben es getan! Wir haben die Hitparade vom Radio aufgenommen. Und kamen so gratis zu unseren Lieblingssongs. Unterschied zu heute: Uns hat niemand wegen "illegalem Download" verfolgt.

Eine meiner ersten Ansagen am Mikrofon stammt aus dem Jahr 1979: Die Ansage des damaligen Nummer 1-Songs, YMCA von Village People.

Radio Playback

Radio auf C 90-Kassetten... Radio auf C 90-Kassetten...
Immer wieder werde ich gefragt, wie ich denn zum Radio gekommen sei. Die Antwort: Gar nicht. Ich bin nur ich geblieben. Radio habe ich nämlich schon fast immer gemacht. Es gehörte lange, bevor es zu meinem Beruf wurde, zu meinem Leben.

Lange vor meinem Einstieg ins Berufsleben gründete ich meine eigene Radiostation: Radio Playback. Was es dazu brauchte: Ein Mischpult, ein Mikrophon, ein Telefon mit Saugnapf, um die Gespräche aufzunehmen, zwei Plattenspieler und zwei Kassettengeräte. Auf dem einen Kassettengerät spielte ich die Signete und die vorproduzierten Aufnahmen ein. Auf dem anderen Tapedeck nahm ich die Sendung auf. Meistens auf 90er Chrom-Kassetten von Maxell. Diese Kassetten zirkulierten dann fleissig im Kollegenkreis.

Jede Sendung war wieder für sich ein Experiment. Keine durfte so sein wie die letzte. Für fast jede Sendung erfand ich wieder ein neues Spiel, das ich mit meinen Freunden als Live-Gäste durchspielte.

Aus dem fröhlichen Experimentieren ist beruflicher Ernst geworden. Die Freude aber ist geblieben...

Mein Mischpult war ein Knaller!

Goodbye my Soundstar! Goodbye my Soundstar!
19. Juni 2009

Auf meinen 20. Geburtstag wünschte ich mir von meinem Vater:

Ein Mischpult!

Ein ziemlich ungewöhnlicher Wunsch. Wahrscheinlich wusste mein Vater nicht so recht, was ich mit dem ultracoolen Teil anstellen würde. Auf dem 10-kanaligen Mischpult "Soundstar" entstanden vor meiner Zeit beim Radio unzählige Sendungen. Auch Mixkassetten, die ich meinen Freundinnen schenkte.

Das Mischpult hatte alles, was es zum Radiomachen braucht: Sogar einen Equalizer für noch bessere Soundqualität. Sämtliche Kanäle konnten via Tasten separat vorgehört werden. Nur die Talkover-Taste war mir damals schon ziemlich suspekt: Mit ihr wurde die Musik sofort um einige Dezibel abgesenkt, um mit dem Mikrofon über die Musik zu sprechen. DAS macht man auch heute immer noch am besten von Hand!

Auch in den Zeiten der Digitalisierung steht in jedem Radiostudio noch immer ein Mischpult. Selbst wenn es möglich wäre, die Musikübergänge von Computer-Hand zu fahren, wird heute immer noch "menschlich" gefahren.

Mit einem lauten Knall hat sich mein geliebtes Mischpult heute von mir verabschiedet. Einen kleinen Stromschlag habe ich dabei auch noch abbekommen. Goodbye, mein liebes Soundstar, Du warst das beste Geburtstagsgeschenk, das mir mein Vater auf meinen 20. Geburtstag geben konnte!